Förderung des Kleinen Glühwürmchens am Gurten
Am Fusse des Gurtens gibt es eine von nur zwei bekannten Populationen des Kleinen Glühwürmchens im Kanton Bern. Am Waldrand entlang der
Gurtenstrasse und in den Gärten unterhalb des Waldrandes werden immer wieder Leucht- käfer beobachtet. Um die Glühwürmchen-Population zu stärken, läuft seit dem Jahr 2020 ein Förderprojekt. Dabei werden Waldränder aufgelichtet und strukturreich gestaltet, blumen- reiche Wiesen angesät, Altgras- streifen stehen gelassen und Ast- und Steinhaufen erstellt.
Helfen auch Sie mit, die Glühwürmchen zu fördern, indem sie ihren Privatgärten Glühwürmchen-freundlich gestalten:
- Künstliche Beleuchtung im Garten reduzieren (Kunstlicht nur soweit notwendig, ev. Bewegunsmelder oder Zeitschaltuhren)
- Schneckenzaun statt Schneckengift!
- Rasen nicht düngen (so verlieren Rasen die biologische Vielfalt).
- Keine Herbizide verwenden.
- Magere, humusarme Wiesen anlegen
- Asthaufen, Trockenmauern, Stein- oder Sandhaufen anlegen als Unterschlupf
- Einheimischen Wildsträucher pflanzen
- Blütenreiche Saumstreifen an Hecken- und Gartenrändern anlegen, die maximal 1- bis 2‑mal im Jahr gemäht werden
- Laub und Schnittgut am Wiesenrand liegen lassen als Unterschlupf für die Larven
- Unter Sträuchern und um Steine nie mit Motorsense ausputzen
- Alternierend mähen: immer einen Teil der Wiese stehen lassen!
Biologie des Kleinen Glühwürmchens
Das Glühwürmchen hat einen komplexen, mehrjährigen Lebenszyklus und ist deshalb auf einen vielfältigen Lebensraum angewiesen.
Die Eier werden am Boden unter Steinen oder an Graswurzeln abgelegt. Die asselähnliche Larve ernährt sich von Schnecken.
Diese kann sie mit einem Giftbiss überwältigen und aussaugen. Die Larve überwintert mehrmals. Nach drei Jahren verpuppt sie sich, ab Mitte Juni schlüpfen dann die erwachsenen Leuchtkäfer.
Das Weibchen ist flugunfähig und leuchtet sitzend auf dem Boden. Wird es von einem fliegenden Männchen entdeckt, lässt sich dieses zielgenau an Ort und Stelle fallen.
Da die Männchen für die Paarung die leuchtenden Weibchen finden müssen, ist zu starkes Licht im Siedlungsgebiet problematisch.
Meldungen von Beobachtungen sind herzlich willkommen!
an: julia.fuerst@naturschutzbuero.ch
oder uwg.kehrsatz@bluewin.ch
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