Bericht mit Nacht-Videos und Fotos von Sophie und Manuel Baumgartner
Exkursion der Umweltgruppe: Auf den Spuren des Luchses
Sophie und Manuel Baumgartner, neue Mitglieder der Umweltgruppe, haben sich letztes Jahr anerboten, mit uns eine Veranstaltung über den Luchs zu organisieren. Dieses Angebot haben wir sehr gerne angenommen und eine Exkursion mit dem Titel „Auf den Spuren des Luchses“ in unser Tätigkeitsprogramm aufgenommen. Wir haben uns gefragt, wohin diese Exkursion führen würde und waren sehr erstaunt: von Kehrsatz aus in den Gurtenwald. Es hat Luchse, die dehnen im Winter ihre grossen Reviere von etwa 100 Quadratkilometern auch bis zum Gurten aus. Dort sind mindestens zwei Fotofallen aufgestellt.
16 Personen und die Familie Baumgartner machten sich am 19.2.23 am Nachmittag auf Spurensuche mit Start beim Vita Parcours Parkplatz. Zuerst ging es dem Wald entlang in Richtung Köniz. Bei unserem Eidechsenstandort informierten wir kurz über dieses Projekt und die kürzlich erstellte Aufwertung. Danach erklärten uns Sophie und Manuel, wie sie überhaupt zum Hobby der Wilden Katzen und insbesondere zum Luchs kamen.
Sie gründeten den Verein FELIS, wo sie sich nun seit ein paar Jahren stark engagieren. Sie haben ein Infoblatt mit „Fakten Luchs“ kreiert, das jetzt auch auf unserer Homepage abrufbar ist. Nach diesen ersten Infos ging es den Wald hinauf zum nächsten interessanten Stopp. Unterwegs passierten wir die erste Wildtierfotofalle. Die Luchse verstecken sich im Wald oft in der Nähe von Felsen. Sophie und Manuel hatten das Glück, einen Luchs mit seiner Beute aufzuspüren: Der Luchs hatte das Reh zu einem geeigneten Platz geschleift und dort verzehrt. Der Jäger bleibt jeweils über mehrere Tage in der Nähe der Beute, bis er genug gefressen hat.
Erst dann können sich die anderen Tiere bedienen. Danach führte uns ein schmaler Weg zu der nächsten Fotofalle. Dort befindet sich ein Baumstamm, der von einem Luchs, einem Kuder (=Männchen), markiert wurde (siehe Video von der Fotofalle). Bei einer Picknickpause konnten wir am Baum riechen. Der Luchsduft war leider verschwunden, da zu viel Zeit seit dem letzten Besuch vergangen war. Sophie zeigte uns die Bilder und Videos der Fotofalle. Eine Katze (=Weibchen) mit ihrem Jungen hat sich auch in dieser Gegend aufgehalten.
Baumgartners haben eine App auf dem Handy, mit welcher sie die Fotofallen überwachen können. Sobald ein Luchs in der Nähe ist, gibt es Aufregung. Nach Möglichkeit wird das Tier unbemerkt aufgespürt und beobachtet.
Es ist faszinierend, dass diese Tiere in unserer Nähe sind und von uns unbemerkt umherstreifen. Manuel stellte uns auch noch das Nachtsichtgerät vor, mit dem sich die Luchse nachts beobachten lassen, ohne dass sie gestört werden.
Eine sehr gelungene Exkursion!
Wir danken Sophie und Manuel ganz herzlich und wünschen ihnen mit ihren Projekten viel Erfolg.
Fotos und Text: Monique Streit in Zusammenarbeit mit Sophie und Manuel Baumgartner