16Mai19:0021:00Vogelexkursion NesslerenKennenlernen der einheimischen Vögel

Fütterung der Vögel im Winter und im Vorfrühling — aktuell

Fütterung der Vögel im Winter und im Vorfrühling — aktuell

Ist Winterfütterung sinnvoll?

Die Schweiz­erische Vogel­warte Sem­pach gibt dazu fol­gende Informationen:

Von der Füt­terung im Win­ter prof­i­tieren die häu­fig­sten Brut- und Gastvögel unseres Lan­des. Sie sind in ihrem Bestand fast durch­wegs nicht gefährdet und an die Lebens­be­din­gun­gen der kalten Jahreszeit angepasst. Sel­tene und gefährdete Arten der Roten Liste kom­men kaum ans Fut­ter­brett. Das vor­rangige Ziel für den Schutz ein­er arten­re­ichen Vogel­welt ist deshalb die Erhal­tung von vielfälti­gen und gesun­den Leben­sräu­men. Eine sachgemässe Füt­terung erre­icht zwar nur eine geringe Zahl von Voge­larten, doch schadet sie auch nicht. Zudem bieten Fut­ter­stellen eine gute Gele­gen­heit, Vögel aus der Nähe zu beobacht­en und ermöglichen somit schöne Natur­erleb­nisse. Deshalb ist gegen ein massvolles Füt­tern nichts einzuwen­den, wenn wir uns gle­ichzeit­ig auch für die drin­gen­den Natur- und Vogelschutzprob­leme einsetzen.

Grundsätze für die sachgemässe Fütterung

Wann soll man füttern?

  • Bei Dauer­frost, bei Eis­re­gen oder wenn eine geschlossene Schneedecke liegt, kann die Füt­terung eine Ueber­leben­shil­fe sein.
  • Tageszeit: Der Fut­terbe­darf ist mor­gens am grössten, weil die Vögel nach der lan­gen Nacht hun­grig sind. Allen­falls füllen wir im Ver­lauf des Nach­mit­tags das Fut­ter erneut auf, weil die Vögel gegen Abend nochmals «auf­tanken».

Was soll man füttern?

  • Acht­en Sie grund­sät­zlich auf natur­na­h­es, qual­i­ta­tiv ein­wand­freies Fut­ter. Dieses sollte wed­er gesalzen noch auf­bere­it­et sein und auch keine chemis­chen Zusatzstoffe enthal­ten. Aus ökol­o­gis­chen Grün­den verzicht­en wir auf die Ver­wen­dung von Fut­terbe­standteilen, die aus weit ent­fer­n­ten Län­dern stam­men, namentlich auf Palmöl, Kokos­fett und Erd­nüsse. Fut­ter­mis­chun­gen, die viele Getrei­dekörn­er enthal­ten, wer­den fast nur von Tauben und Sper­lin­gen gefressen. Deshalb ist es rat­sam, Mis­chun­gen zu ver­wen­den, die ganz oder grössten­teils aus Son­nen­blu­menker­nen und Han­f­samen beste­hen. Dun­kle Son­nen­blu­menkerne haben eine weichere Schale und kön­nen von den Vögeln bess­er geöffnet werden.
  • Körn­er­fress­er: Finken, Sper­linge, Meisen, Ammern bevorzu­gen Son­nen­blu­menkerne und Han­f­samen. Sie hal­ten sich zusät­zlich an das für Weich­fress­er emp­foh­lene Futter.
  • Weich- und Insek­ten­fress­er: Amsel, Rotkehlchen fressen v.a. tierische Kost und feine Sämereien wie Hafer­flock­en, Rosi­nen und Obst, das bere­its etwas ange­fault sein darf, zer­hack­te Baum- und Hasel­nüsse, Fett und Quark.
  • Zugvögel kom­men sel­tener ans Fut­ter­brett. Sie kön­nen jedoch vor allem im Vor­früh­ling durch späten Schneefall in ihrer Nahrungssuche stark behin­dert wer­den. In solchen Sit­u­a­tio­nen kann es hil­fre­ich sein, wenn wir Kom­posthaufen oder Mist­stöcke abdeck­en und unter Bäu­men und Sträuch­ern oder auf einem Vor­platz den Schnee ent­fer­nen. Dort streuen wir etwas Hafer­flock­en, Rosi­nen oder verteilen einzelne alte Aepfel.

Wie soll man füttern?

  • Fut­ter so dar­bi­eten, dass es nicht nass wird und vereist (Häuschen mit wit­terungs­geschütztem Fut­ter­vor­rat, Fut­ter­säckchen oder Fut­ter­ring bzw. Futterkugel).In der Nähe des Fut­ter­haus­es soll­ten Bäume und Gebüsche ste­hen, die bei Gefahr als Zuflucht­sort dienen.Die unmit­tel­bare Umge­bung der Fut­ter­stelle – min­destens im Umkreis von 2 m – sollte über­schaubar sein, damit nicht Feinde, wie Katzen, den Vögeln auflauern können.
  • Die Ueber­tra­gung und Aus­bre­itung seuchenar­tiger Erkrankun­gen stellen mit Abstand die grösste Gefahr an win­ter­lichen Fut­ter­stellen dar. Zu ihnen gehört Sal­mo­nel­lose, eine tödliche bak­terielle Darmin­fek­tion. Kotverun­reini­gun­gen am Fut­ter­brett müssen möglichst ver­mieden wer­den. Die Vögel soll­ten also nicht ins Fut­ter sitzen kön­nen. Allfäl­lige Verun­reini­gun­gen mit heis­sem Wass­er beseit­i­gen. Soll­ten Sie tote Vögel im Fut­ter­haus find­en, so muss dieses sofort ent­fer­nt und gründlich gere­inigt wer­den. Die Füt­terung darf erst 2–3 Tage nach der Reini­gung wieder aufgenom­men werden.

Wie steht es mit Wasser?

  • Vögel baden auch im Win­ter gerne und stillen ihren Durst an ein­er Wasser­stelle. Hier beste­ht jedoch erhöhte Gefahr, dass Krankheit­en ver­bre­it­et wer­den. Deshalb empfehlen wir, nur dann eine Wasser­stelle anzu­bi­eten, wenn streng auf hygien­is­che Ver­hält­nisse geachtet und das Wass­er täglich min­destens ein­mal gewech­selt wer­den kann. Auf katzen­sichere Platzierung achten!

 

Quelle: Vogel­warte

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